Reisebericht Thassos (Nord-Ägäis)



Hinweis: da der Reisebericht recht lang geworden ist, wurde er in Unterkapitel aufgeteilt, die direkt angesprungen werden können!
Kapitel 1: Anreisetag, Kavalla, Fähre, Hotel
Kapitel 2: Potos (Motorrad), Limenaria, Psili Amos, Sun Beach
Kapitel 3: Theologos, Wasserfall Lakkos Kastrinon, Kastro, Potos
Kapitel 4: Ruhetag, Motorrad-Tausch, Abendessen in Theologos
Kapitel 5: Bergwerk, Kloster, Paradise Beach, Marmor bei Alyki
Kapitel 6: Jet Ski (Albatros), Potos, Wein am Strand
Kapitel 7: Limenaria, Metallia Beach, Pefkari
Kapitel 8: Maries, Skala Marion, Limenaria, Potos
Kapitel 9: Limenas/Thassos-Stadt, Skala Prinos, Limenaria
Kapitel 10: Strandtag oder „eine kleine Odyssee“
Kapitel 11: See von Maries, Gipfeltour zum Ipsarion, Kastro
Kapitel 12: (Mikros-/Megalos-) Prinos, Sk. Kallirachis, Limenaria
Kapitel 13: Paradise B., Sk. Potamia, Kr. Ammoudia, Panagia
Kapitel 14: Abreisetag


Kapitel 8: Maries, Skala Marion, Limenaria, Potos

28.7.05 Donnerstag
Das Wetter war doch nicht umgeschlagen. Keine Wolken, Sonne pur, aber dafür windiger und „nur“ 29 Grad um 10:30 Uhr. Für heute wollte ich eine Solotour ins Inselinnere machen. An der Hauptkreuzung von Limenaria (mit Bankgebäude an der Ecke) ging es ab nach Maries. Nachdem ich 2 Tankstellen passiert hatte, lag plötzlich zwischen den Wohnhäusern ein kleines Museum zu meiner rechten Hand. Ich beobachtete das Treiben davor. 5 Besucher warteten wohl auf Einlass. Es erschien ein alter Mann, der ein schmales Tor in einem Rollgitter öffnete, gemächlich eine im Weg stehende große Steinplatte zur Seite schob und danach mit den Besuchern irgendwo im Keller verschwand. Irgendwie schien er mir den Vorgang so richtig zu zelebrieren. Erst jetzt fiel mir der große Kasten neben dem Tor auf mit der Beschriftung „Öffnen für Info“. Ich schaute neugierig hinein. Darin befand sich ein Telefon und ein weiterer Zettel mit der Aufschrift: „Falls das Museum geschlossen ist, bitte anrufen“. Andere Länder, andere Straße nach Maries, ThassosMuseen, andere Sitten. Eine Beschreibung dessen, was hier ausgestellt wurde, konnte ich selbst in unserem Reiseführer nicht finden. Ich folgte der asphaltierten Straße weiter, vorbei an einer Abzweigung zum Kastro (unasphaltiert), in Richtung Maries und fuhr durch endlos scheinende Olivenhaine. Schnell fahren sollte man aber auf dieser gut ausgebauten Straße nicht, da überall Ziegen durch die Gegend stromern und auch schon mal mitten auf der Straße stehen. Mittlerweile wurden die Straße und ich von einem kleinen Flüsschen begleitet und nachdem ich eine schöne kleine Kirche passiert hatte (leider verschlossen) erreichte ich den Ortseingang von Maries. Hier gab es nur 2 Möglichkeiten: rechts der Straße folgend, die bald darauf zu einer von zahlreichen Bienenstöcken und Bäumen gesäumten Schotterpiste wurde, oder links den Berg steil hoch in die kleinen Gässchen von Maries. Ein „Zentrum“ schien es in diesem Ort nicht zu geben und besondere „Sehenswürdigkeiten“ auch nicht. Ein klassisches Bergdorf eben. Nachdem ich ein wenig durch die urigen, verwinkelten Gässchen geschlendert war, zog es mich zurück ans Meer. Scala Marion war mein nächstes Ziel. Der Anblick des am nördlichen Ortsrand gelegenen Strandes riss mich nicht vom Hocker. Also folgte ich dem Schild „Zentrum“ zu einem kleineren zweiten Strand mit Bootsanleger und urigen Tavernen. Vor einem Kafenion saßen alte Männer.Skala Marion, Thassos Ein Bouzuki-Spieler sorgte zusammen mit einem Trommler für griechische Live-Musik. Über eine schmale Straße direkt am Meer entlang erreichte ich die südliche Seite von Maries. Ein schlimmer Anblick bot sich mir von diesem Ortsteil: überall Neu-/Rohbauten, an denen vereinzelt sogar gearbeitet wurde. Schön dagegen war die unterhalb gelegene Bucht mit einem feinen flach ins Meer abfallenden Sandstrand und glasklarem Wasser. Jetzt traf ich wieder auf die Küstenstraße, die nach Limenaria zurückführte. Beim Fahren bot sich mir ein herrlicher Blick entlang der hier recht schroffen Steilküste. Alle paar Meter luden kleine Parkplätze zum Verweilen und Genießen der Aussicht auf das Meer ein. Einige Kilometer vor Limenaria, gegenüber der „Iris Gold Factory“, bog ich auf einen Weg ab, der direkt zum Meer führte. Ein von hier aus bis zum Ortsrand von Limenaria durchgehender fast leerer Kieselstrand säumte das Meer. Am frühen Nachmittag erreichte ich dann wieder Potos. Selbst auf der abends viel befahrenen Haupt-Kreuzung war nichts los, wie ausgestorben. Wieder im Hotel, aß ich mit Grit unter den Schatten spendenden Olivenbäumen unseres Hotelgartens einen griechischen Salat. Während Grit danach ein Verdauungsnickerchen machte, erfrischte ich mich im Pool. Meistens war er kaum besucht. So auch heute. Bis auf zwei griechische Familien mit Kindern. Ich fragte mich, wann die beim Das Zoom in Potos, ThassosSprechen mal Luft holten(?). Mit Ruhe und Entspannung war wohl hier heute nichts.
Zum Abendessen verabredeten wir uns mit unseren Bekannten zum Gang nach Potos ins Zooom. Eine Taverne direkt an der Hauptstraße. Da draußen alle Plätze belegt waren, verzogen wir uns in einen klimatisierten Innenraum. Interessant eingerichtet. Die Wände hingen voll mit Fotos und die Bänke waren vor lauter bunten Kissen kaum zu sehen. Irgendwie griechische Wohnzimmeratmosphäre. Das Essen schmeckte gut und war sehr reichlich, wenn es denn mal endlich kam. Teilweise waren auch die Gläser schmierig oder Beilagen kamen erst gegen Ende des Essens. Aufgrund des von uns geäußerten Unmutes lud der Tavernenbesitzer (ich glaub, er hieß Vassili) uns zu einem Tsiporou ein, einem hochprozentigen Selbstgebrannten. Rohrfrei ist da nichts gegen. Der Tsiporou brannte ganz schön in der Kehle und rauchen durfte man beim Trinken auch nicht. Zum Abschluss des Abends kehrten wir dann noch in eine gemütliche Cocktail-Bar oberhalb des Strandes auf ein paar Bierchen ein (südliches Ende der Fußgängerzone, bei Bungalowanlage).


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