22.07.05 Freitag
Holla, wieder hieß es früh aufstehen. Die Reiseleitung
hatte sich für 9:30 angekündigt. Da es nur bis 10:00
Uhr Frühstück gab, mussten wir wohl oder übel vorher
essen gehen. Bei mittlerweile 28 Grad im Schatten verkündete
dann Chris, unsere Reiseleiterin, im Hotelgarten ihre Tipps, die
nicht so berauschend waren, zumal sie sich eher nach einer Anpreisung
der von ihr angebotenen Touren anhörten. Für uns nicht
so interessant (bis auf die Preisliste für Bikes), da wir
sowieso lieber wieder auf eigene Faust die Insel erkunden wollten.
Also ab nach Potos, eine Enduro mieten. Die Straße entlang
brauchten wir ca. 20 Min. bis zum Zentrum. Das mit der Suche nach
den Verleihern von Motorrädern gestaltete sich gar nicht
so einfach, da diese nicht an den großen Straßen zu
finden waren, sondern in den kleinen Gässchen nahe der Strand-Promenade.
Beim ersten gab es nur Scooter, keine Enduros. Schließlich
fand ich doch noch den von Chris angepriesenen „Easy Rider“-Verleiher.
Leider stand gerade nur eine 125er Enduro zur Verfügung,
eine 500er Yamaha XT stellte er mir aber 3 Tage später in
Aussicht. Bei 13 Tage Mietdauer ließ sich gut über
den Preis verhandeln. Endergebnis: 125er für 20€/Tag
und 500er für 30€/Tag (5€ bzw. 10€/Tag billiger
als bei Buchung über unsere Reiseleitung ?). Schwups, schwups,
schon war das erste Bare weg und da es in Potos keine Bank gibt,
fuhren wir nach Limenaria, um die ersten American-Express-Traveler-Cheques
einzutauschen. Knapp schafften wir es noch, da die Bank "Agrotiki
Trapeza" freitags nur bis 14:00Uhr geöffnet hatte. So
eine griechische Bank war schon interessant. Niemand von den Angestellten
lief hier mit Anzug oder Kostüm rum. Und Emotionen wurden
auch vor Kunden frei rausgelassen ;-). Mit frisch gefülltem
Portmonee aber leerem Magen entschlossen wir uns, für einen
griechischen Salat in eine der Tavernen an der Strandpromenade
einzukehren. Am nördlichen Ende, direkt oberhalb des 3 Meter
schmalen, kieseligen Strandes, wurden wir fündig, bei einem
netten Griechen, der jahrelang in Bayern gelebt hatte, recht gut
Deutsch sprach und ein wahrer Spaßvogel war. Bei dem tollen
Blick über die Bucht, das glitzernde Meer und dem herrlichen
Sonnenschein war eine ausgelassene Urlaubslaune vorprogrammiert
und der Salat schmeckte, obwohl er nicht so ganz typisch griechisch
war (mit Eiern?!). Nachdem
wir uns wieder von der tollen Sicht losreißen konnten und
ins Hotel zurückgekehrt waren, hielt es mich als begeisterter
Motorradfahrer nicht mehr und ich gondelte noch mal allein los
in Richtung Astris. Auf der Suche nach einer schönen Bucht
machte ich halt am Beach von Psili Amos. Die Bucht war auch schön,
aber der feinsandige Strand recht schmal und viel zu überlaufen.
Überall tobende Kinder. Weiter gings zum Sun Beach. Eine
kleine Schotterstraße führte von der Küstenstraße
zwischen Olivenbäumen und vorbei an einem Campingplatz zum
Meer. Der Strand hier war schon besser, wesentlich ruhiger, zu
2/3 mit Mietschirmen, zu 1/3 „frei belegbar“ und auch
feinsandig. Mittlerweile stand die Sonne schon recht tief und
einige machten sich schon fertig, den Strand zu verlassen, so
dass ich mich auch auf den Weg zurück zum Hotel machte. Im
Zimmer setzten wir kurz das ganze Bad unter Wasser (sprich: duschten)
und überlegten, wo wir zu Abend essen sollten. Zu Fuß
sollte es sein und nicht am Hotel. Also ab an den Strand, 30 Meter
weiter in Richtung Potos lag das „Sea Brease“. Eine
recht gemütlich aussehende Taverne mit Tischen unter freiem
Himmel und gedämpftem Licht. Komisch, um diese Zeit nur 2
Tische besetzt? Hm. Na ja, die Bedienung war zumindest sehr flott
und super freundlich. Als das Essen kam waren wir aber etwas enttäuscht.
Es schmeckte ziemlich fade, dafür mundete aber die noch nachbestellte
Flasche Rotwein. Eine Überraschung gab es mit der Rechnung:
Essenspreise ok, aber der Rotwein ... Die Flasche hatte uns 14€
gekostet. Merke: nie einfach aus der Urlaubslaune heraus bestellen,
sondern immer vorher in die Karte schauen. Wir hatten wieder mal
etwas dazugelernt ;-).
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