Di., 29.11.11
Leider neigte sich unser Urlaub so langsam dem Ende zu und größere
Touren standen nicht mehr an. In den vergangenen Tagen waren wir bei
unseren Fahrten an die Ostküste
bereits mehrmals bei Santa Cruz vorbeigekommen. Aber eben nur vorbeigekommen.
Darum machten wir uns heute auf, bei bedecktem Himmel und 21 Grad
den keine 10km entfernten Ort in der Nähe des Flughafens näher
zu erkunden. Zu dieser Jahreszeit fanden wir auch problemlos einen
zentralen Parkplatz. Zwar gegen Gebühr, aber die fiel mit 40
Cent pro Stunde recht gering aus. Nach ein paar Metern erreichten
wir bereits eine kleine Markthalle mit einem Angebot an frischem Fisch,
Fleisch, Obst und Gemüse und die dahinter verlaufende mit Palmen
bepflanzte und sehr gepflegte Strandpromenade. Einige städtische
Angestellte waren mit Säuberungsaktionen, Rasenmähen und
Pflegen der blühenden Pflanzen beschäftigt. Der Strand war
natürlich so, wie fast überall
auf Madeira: grobkieselig und lud nicht so direkt zu einem Gang ins
Meer ein. Aus diesem Grund hatte der Ort Santa Cruz
nicht nur eine steinerne Brücke ins Meer hinein gebaut, um den
Einstieg ins tiefere Wasser zu ermöglichen, sondern auch am östlichen
Ende der Promenade zusätzlich eine öffentliche Badeanlage
mit Schwimmbecken und Rutsche angelegt. Interessanterweise war diese
Rutsche in einem steinernen Delfin versteckt. Wir folgten der schmaler
werdenden mit Mosaiken verzierten Promenade bis fast unter die Landebahn
des Flughafens, deren Anfang durch eine mächtige Stahlbetonkonstruktion
und Pfeiler gestützt wurde. Diese baulichen Maßnahmen hatte
man im Jahre 2000 ergriffen, um durch die Verlängerung der Bahn
auch größeren Flugzeugen Starts und Landungen zu ermöglichen.
Lange brauchten
wir nicht zu warten, bis der erste Flieger in niedriger Höhe
über der Bucht im Anflug war und kurze Zeit später über
unsere Köpfe hinweg schwebte. Von hier aus hatte man auch einen
guten Blick über die Bucht und den zweitältesten
Ort von Madeira, in dem es bis auf zwei Ausnahmen keine größeren
Hotels gab. Diese Hotels lagen am westlichen Ende der Promenade, von
wo aus man zu Fuß durch einen kleinen Tunnel zum Hafen gelangen
konnte.
Das Zentrum von Santa Cruz rund um die Kirche „Sao Salvador“,
der größten Madeiras nach der Kathedrale Sé in Funchal,
machte mit seinen engen Gässchen zwischen weiß getünchten
niedrigen Häusern, seinen Plätzen und Grünanlagen einen
netten Eindruck. Deshalb, und weil es an der Strandpromenade keine
Einkehrmöglichkeit gab, ließen wir uns zu einem Getränk
auf dem Kirchplatz, direkt neben einem kleinen Park,
nieder und beobachteten in aller Ruhe das Treiben. Unterbrochen wurde
die Ruhe nur manchmal durch die niedrig anfliegenden Flugzeuge. Von
der nahen Autobahn, die den Ort nach Norden begrenzte, war hier dagegen
nichts zu hören.
Wieder zurück im Hotel Galosol in Canico de Baixo machten wir
uns dann fertig, um im Restaurant Atlantico direkt oberhalb des Meeres
unser Abendessen einzunehmen. Es war wirklich lecker. Probiert es
mal; wir hatten „Baby-Chicken in the pot“ und ein saftiges
Pfeffersteak :-).
Kaum wieder im Zimmer ergoss sich plötzlich ein Regenschauer
vom Himmel, der es in sich hatte. Es schüttete wie aus Eimern,
die Luft blieb aber warm. Mit sowas musste man auf Madeira um diese
Jahreszeit schon mal rechnen, aber solche Schauer waren meist nur
von kurzer Dauer und hatten auch keine großartigen Auswirkungen
auf das weitere Wetter. Jedenfalls an der Südküste. An der
Nordküste konnten sich die Wolken schon mal am Gebirge festhängen.
Mi., 30.11.11
Unser letzter richtiger Urlaubstag war angebrochen. Wir genossen nochmal
bei milden Temperaturen den herrlichen Blick von unserem Balkon auf
das Meer, schlenderten ein wenig durch die Grünanlage des Galo-Resorts,
nahmen einen Mittagssnack im Capoeiro-Pub unter freiem Himmel ein…
- Was man halt so macht, wenn
man wusste, dass es damit bald vorbei sein sollte und uns in Deutschland
wieder kalte Dezember-Temperaturen und Regen erwarten würden.
Aber bevor es an das leidige Thema Kofferpacken ging und alle Badesachen
unerreichbar waren, nutzten wir noch den schön gestalteten
Innenpool des Galo-Resorts mit Gegenstromanlage, Whirlpool
und anschließendem Saunabereich.
Als sich schließlich der Tag dem Ende zu neigte und die Sonne
im Meer versunken war, ließ sich das Einpacken der Urlaubssachen
doch nicht mehr vermeiden. Plötzlich wurde ich aber von einem
lauten Brummen aufgeschreckt. Wir schauten aufs Meer und sahen zum
Greifen nah ein beleuchtetes AIDA-Kreuzfahrtschiff vorbeifahren.
So dicht war noch kein großes Schiff an unserem Hotel vorbeigekommen.
Da es sich um ein Schwesterschiff „unserer“ AIDAluna handelte,
mit der wir in der Karibik waren, wurden gleich viele schöne
Erinnerungen an unsere Kreuzfahrt wach.
Es half alles nichts, unser Urlaub auf Madeira war zu Ende.
Zum Abschluss des Reiseberichts noch eine kleine Zusammenfassung
unser markantesten Eindrücke von 14 Tagen auf der Blumeninsel
mitten im Atlantik: sehr grüne Insel (blühende
Pflanzen aber auch hier im Winter nur eingeschränkt vorhanden),
abwechslungsreich, Hauptstadt immer einen Besuch wert, ideales Winter-Fluchtziel,
angenehmes Klima, an der Nordküste immer etwas bedeckter und
kühler als an der Südküste, für einen reinen Badeurlaub
wegen der Steinstrände nicht so geeignet (Tipp: Nachbarinsel
Porto Santo mit langen Sandstränden), ideal für begeisterte
Wanderer, tolles Hotel in einmaliger Lage (wenn es nicht gerade renoviert
wird), tolles Revier für etwas erfahrene Motorradfahrer.
Aber Achtung Motorradfahrer: in der Hinsicht besteht auf dieser portugiesischen
Insel Infektionsgefahr ;-))).
Viel Spaß noch beim Träumen ;-)
Gruß
Dirk
P.S.: Für Euer Feedback zum Reisebericht (Lob oder Tadel gern
gesehen!) steht Euch das GÄSTEBUCH
zur Verfügung.
Für Fragen zum Urlaub auf Madeira nutzt bitte unser MADEIRA-FORUM
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