21.07.2008
Nach der gestrigen Tagestour mit dem Auto in den Westen von Lesbos,
wollten wir es heute etwas ruhiger angehen und die nähere Umgebung
genauer erkunden. Also
sattelten wir die Enduro und fuhren ins nahe gelegene Petra (Übersetzung:
Stein). Nette Gässchen und eine langgezogene Fußgängerzone
mit zahlreichen Geschäften und Tavernen prägten den Ort
mit dem zentral gelegenen markanten Kirchenhügel. Ach ja, nur
so nebenbei bemerkt: wer Wert auf feuchtes Toilettenpapier oder feuchte
Brillenputztücher legte, der suchte in den Mini-Markets vergebens.
Aber wenigstens konnte man in der Apotheke Stoff-Brillenputztücher
erwerben, wenn auch für stolze 4,50€ das Stück. In
der Nähe der Platia lag der Hauptsitz der Frauenkooperative von
Petra. Hier sollte man laut Reiseführer auch gut essen können.
Das wollten wir ausprobieren und so suchten wir uns im 1. Stock auf
einem engen Balkon mit Blick auf das Meer und die Platia ein Plätzchen.
Selbst als Mann wurde man hier bedient ;-). Ich bestellte Käsestückchen
in Blätterteig (warm) und meine Freundin Spinat Pie (kalt). Mir
mundete es, nur sie war nicht ganz so begeistert. Der Geschmack war
nicht schlecht, aber vielleicht wäre es auch warm besser gewesen.
Auf der Rückfahrt nach Molivos lockte uns am Ortsausgang Musik
in die Strandbar „Carvo Baywatch“. Fast alle Strandliegen
waren besetzt. Wie sich herausstellte, musste man auch keine Mietgebühr
entrichten, solange man die Getränke aus der Bar bezog. Wir setzten
uns in den Schatten unter das Vordach der Bar in gemütliche Sessel
und genossen einfach die Stimmung: toller Blick, warme Luft und einfach
nur geile Beach Music-Sounds. Wer hier nicht relaxen konnte und gute
Laune
bekam, dem war wirklich nicht mehr zu helfen.
Unser Abendessen wollten wir, obwohl sehr gut, nicht schon wieder
im „Olive Press“ in Molivos einnehmen. Darum probierten
wir mal eine Fisch-Taverne direkt am Hafenbecken (Name höchstwahrscheinlich
„Captain’s Table“). Hier gab es eine riesige Auswahl
an Gerichten und Fisch zu Kilopreisen von 20-40€, aber auch entsprechende
Portionen a 250gr.. Beliebt schien die Taverne auf jeden Fall zu sein,
denn mit viel Glück ergatterten wir noch den letzten Tisch. Das
Essen war gut und reichlich, aber durch die zahlreichen Gäste
und die gestressten „fliegenden“ Bedienungen nicht gerade
ein ruhiges Plätzchen zum Essen. Vor dem Bezahlen bestellten
wir uns noch einen Ouzo zum Verdauen. Holla, bekamen wir doch ein
halbes Wasserglas voll gebracht. Aber wie gesagt, da war kein Tropfen
Wasser drin ;-). Da wir nicht noch eine Stunde verweilen aber auch
den „Anissaft“ nicht verkommen lassen wollten, füllten
wir den „Rest“ kurzerhand in eine Wasserflasche und nahmen
diese mit; war ja schließlich bezahlt ;-).
Anschleißend führten uns unsere Füße das Hafenbecken
entlang, vorbei an weiteren Tavernen und bunten Fischerbooten, bis
an die Spitze der Mole. Welch eine Stille umgab uns und das bei glitzerndem
Sternenhimmel über uns und einem langsam aufgehenden Vollmond,
dessen Lichtschein sich im Meer widerspiegelte. Lesbos für Romantiker…
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