Reisebericht Lesbos 7 (ägäisches Meer)


Hinweis: da der Reisebericht recht lang geworden ist, wurde er in Unterkapitel aufgeteilt, die direkt angesprungen werden können!
Kapitel 1: Ankunft auf Lesbos (Molivos, Hotel Amfitriti, Eftalou)
Kapitel 2: Ambeila Beach, Golf von Kalloni, Molivos
Kapitel 3: Skala Sikamineas, Petra, Molivos
Kapitel 4: Kagia, Petra, Petri, Stypsi
Kapitel 5: Mythilini (Lesbos-Stadt), Moria (Aquädukt), Plomari
Kapitel 6: Molivos, Mythilini
Kapitel 7: Petrified forest (versteinerter Wald), Sigri, Skala Eressou (Sappho)
Kapitel 8: Petra, Molivos
Kapitel 9: Tsonia, Stypsi, Molivos, Abreise von Lesbos



Kapitel 7:

20.07.08
Für heute hatten wir uns eine Besichtigung des petrified forest (verscheinerter Wald) im Westen von Lesbos vorgenommen. Pünktlich, Versteinerte Wald, Lesboswenn auch dreckig, stand unser bestellter Mietwagen vor dem Hotel Amfitriti. Je mehr wir uns unserem Ziel näherten, desto karger wurde die Landschaft, bis schließlich schlagartig auf den baumlosen Hügeln nur noch wadenhohes Gebüsch existierte. Kaum hatten wir eine Ansammlung von Windrädern passiert, da lag der versteinerte Wald vor uns. Wer sich jetzt vorstellt, dass dort haufenweise versteinerte Bäume rumstanden, der irrt. Nach dem Entrichten von 2€ Eintrittsgeld (Taschen mussten abgegeben werden) konnte man zwischen einigen umgefallenen und versteinerten Baumresten herumlaufen. Eine verdammt schweißtreibende Angelegenheit, denn Schatten war so gut wie nicht vorhanden. Die bunt schillernden Baumfragmente durften nicht angefasst werden und waren größtenteils eingezäunt, was einige Touristen, die scheinbar nicht fähig waren, Sigri Lesbos HafenHinweisschilder zu lesen, nicht davon abhielt, sich für ein Foto auf diese Baumreste zu setzen.
Da sich die Bäume nach dem dritten Exemplar alle ähnelten, nahmen wir Abstand von dem über eine Stunde dauernden markierten Rundweg und machten uns auf nach Sigri. Das kleine Dörfchen bestand nur aus ein paar Häusern, einer Hand voll Tavernen und einer Burgruine, von der nur noch die Umgebungsmauern standen. In der Nähe des Hafens, der von zwei vorgelagerten Inselchen beschützt wurde, suchten wir eine Taverne auf, um uns mit Sandwiches aus dunklem Brot (selten auf Lesbos) und Cola zu stärken (s. auch unsere Kostenübersicht). Nach etwas Schlendern durch die menschenleeren Gassen (Hauptsaison!) bestiegen wir wieder unser Auto und fuhren nach Skala Eressou. Auf dem Weg vom kostenlosen Parkplatz zum Strand merkten wir, warum Skala Eressou auch mal die Hochburg von Sappho genannt wurde. Einige gleichgeschlechtliche Pärchen und Reiseveranstalter mit Fahrten in den Sonnenuntergang, aber nur für Frauen, zeugten davon.
Laut Reiseführer sollte hier einer der schönsten Strände von Lesbos sein. Ein Foto zeigte ein idyllisches fast menschenleeres Fleckchen Strand mit einer Taverne. Uns stellte sich das momentan etwas anders dar. Der Strand war zwar schön und ganz feinkieselig (also keine großen Kiesel, wie sonst vielfach auf Lesbos), aber besonders im nördliche Teil mit den Mietsonnenschirmen und Wassersportmöglichkeiten total überlaufen. Der südliche Teil gefiel uns besser, da er nicht ganz so belebt war und so suchten wir uns zwischen den über den Strand ragenden Tavernen ein Schattenplätzchen. Das Meer lag ruhig vor uns und es machte hier Spaß, sich in die glasklaren Fluten zu stürzen.
Der Sonnenstand zeigte uns irgendwann, dass es langsam Zeit wurde, an den Rückweg zu denken. Dies taten wir aber nicht, ohne vorher noch in der an der Promenade gelegenen Taverne Sappho einzukehren und gemütlich, mit Blick auf das Meer und das Treiben am Strand, etwas zu trinken. Etwas weiter lag auch eine interessante Bar mit Namen „Aqua“. Sie machte ihrem Namen alle Ehre, denn dort saßen alle Gäste in einem Wassernebel, der durch Zerstäuber und große Ventilatoren erzeugt wurde. Bestimmt eine schöne Abkühlung an heißen Tagen. Einige andere Bars schienen regelrechte „In-Bars“ zu sein, denn sie waren schon zu dieser Tageszeit gerappelt voll.
Die Rückfahrt führte uns, da wir einen Abzweig zu früh nahmen, mitten durch den Ort Skalochori und durch enge Gassen, die schon fast ein EinklappenMolivos Sunset beim "Olive Press" der Außenspiegel nötig machten. Scheinbar platzten wir hier mitten in die Vorbereitungen zu einem Fest, denn wir konnten den Aufbau einer Bühne beobachten und überall saßen alte Männer und Frauen auf Stühlen vor ihren Häusern, was die Gassen noch enger machte. Manchmal lohnte sich auch Verfahren, wenn man etwas von dem ursprünglichen Leben und Treiben der Inselbewohner mitbekommen wollte.
Kurz hinter Petra hielten wir noch an einem Aussichtspunkt an. Der Ausblick auf das beleuchtete Molivos direkt nach Sonnenuntergang war einfach zu schön, um einfach weiterzufahren.
Zum Abendessen gingen wir wieder in die Taverne „Olive Press“. Das soll jetzt hier keine Reklame werden, aber dort gab es wirklich das beste Essen von Molivos und einen immer gut gelaunten Chef, der heute sogar spontane gesangliche Qualitäten bewies. Meine Freundin zog es danach zurück zum Hotel „Amfitriti“ und ins Bett, Sebastian und ich tranken noch etwas am Hotelpool, bevor uns plötzlich die Rasensprenger von unseren Stühlen vertrieben.



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