Reisebericht 2. Karibik-Kreuzfahrt mit der AIDAluna (Tour 1)


Urlaub 2013

Kapitel 1: Vorbereitung, Anreise nach La Romana (Dom. Rep.)
Kapitel 2: Seetag, Aruba (Ausflug mit der "Mi Dushi"
Kapitel 3: Curacao, Willemstad
Kapitel 4: Bonaire, Südküste und Strand
Kapitel 5: Isla de Margarita, Tour für Naturliebhaber
Kapitel 6: Kapitel 6: Grenada, Typisch Grenada
Kapitel 7: Barbados: Wanderung zum Strand
Kapitel 8: St. Lucia: Typisch karibisch genießen
Kapitel 9: Antigua: Antigua per Allrad
Kapitel 10:


Kapitel 4:

Tag 5 Bonaire, 27.11.2013:

Für heute war gegen Mittag ein von AIDA vermittelter Ausflug geplant: Südküste und Strand, Dauer vier Stunden. Der Arzt hatte Grit Ruhe, Ausflugs- und Sonnenverbot verordnet. Was ein Mist. Da sie sich aber auf der AIDAluna medizinisch gut versorgt fühlte, überredete sie mich, den Ausflug doch alleine zu machen. Partybus auf BonaireAlso machte ich mich gegen viertel vor 12 zum ersten Sammelpunkt der Ausflugsgruppe auf Deck am Theatrium 9 auf. Nach einem kurzen Zwischenstopp auf der Pier; - es war ein Ticket mehr beim AIDA-Tourguide abgegeben worden als Ausflügler anwesend waren ;-) (ich war es nicht) - ; erreichten wir den bunten Partybus ohne Seitenscheiben, in dem schon zwei ältere Damen warteten; wie sich später herausstellte, beide holländische Aussteigerinnen, die die Tour als Fahrerin und einheimischer Guide begleiten sollten. Die Fahrt startete ohne die sonst übliche Musik. Die Musikanlage war defekt, ebenso das Mikrofon. Trotzdem ließen sich die zahlreichen Erläuterungen unserer Reiseführerin auch während der Fahrt gut verstehen. Vom Hafen aus streiften wir nur kurz den Randbereich von Kralendijk (Korallendeich), um dann direkt an der Westküste entlang in Richtung Süden zu fahren. Noch ein letzter Blick über die Bucht vor der Hauptstadt von Bonaire Strand Westküste Bonaireund die an der Pier liegende AIDAluna, und schon ging der Grad der Bebauung gegen Null. Was wir jetzt noch links und rechts der Straße sahen, bestand aus flachem Land, wenig Vegetation und Stränden. Na ja, Strände... Die Strände waren bedeckt mit zahlreichen faustgroßen grauen Steinen unterschiedlichster Formen.
Ein Irrtum, das mit den Steinen, wie unsere Reiseleiterin uns schnell aufklärte. Vor der Insel existierten riesige Korallenbänke, bis 1999 ein heftiger Tropensturm fast alles verwüstete und die Überreste der rosafarbenen Korallen an den Strand spülte. Es lagen dort also keine Steine, sondern Korallenreste, die über die Jahre durch die Sonne ihre leuchtende Farbe verloren hatten.
Einladend sahen die Strände jetzt jedenfalls nicht mehr aus; und unser Ausflug hieß Südküste und „Strand“. Hm, warten wir es ab...
Aber ich nehme es schon mal vorweg: das Warten sollte sich lohnen.
Scheinbar gab es aber doch „jemanden“, dem der Strandbereich hier gefiel; der Meeresschildkröte (Carett-Schildkröte). Diese Art kommt gerne nachts an den Strand, um ihre Eier im Sand zu vergraben. Das Ausbrüten übernimmt dann die Sonne am Tag. Wenn es so weit ist, schlüpfen die Jungen im Schutz der Nacht und finden Sklavenhäuser auf Bonaireanhand des Lichtscheins des Mondes auf dem Meer das sichere Wasser. Wäre da nicht noch der nicht weit entfernte Flughafen von Bonaire mit seiner Flutlichtanlage. Aber Naturschützer hatten dafür gesorgt, dass zur „Schlüpfzeit“ die Lichter abends früher ausgemacht werden, damit sich die Kleinen nicht verirren. -
Jetzt erreichten wir erst mal eine große Salzgewinnungsanlage mit großen Seen, Salzbergen und einer Förderanlage, über die das Salz in Schiffe verladen werden konnte. So einfach war die Verladung früher nicht. Zu der Zeit, als noch Sklaven eingesetzt wurden, hatten diese die beschwerliche Aufgabe, die schweren Salzsäcke zu den Schiffen zu tragen. Bei einem Zwischenstopp an einem Monolithen ein paar Kilometer weiter, konnten wir uns auch die früheren Behausungen der Sklaven anschauen; winzige Häuschen, in den denen jeweils bis zu 10 Sklaven unterkamen.
Bei der Weiterfahrt bot sich uns links der Straße keine abwechslungsreiche karibische Landschaft, sondern weiterhin fast Ödland, Salzseen, wenig Vegetation. Außer ein paar freilaufenden Eseln, früher das primäre Transportmittel auf der Insel, gab es keine Abwechslung für das Auge. Je weiter wir uns dem Südzipfel von Bonaire näherten, desto stärker wurde scheinbar der Wind und auch die Wellen wurden höher. Etwas Gischt flog stetig von rechts nach links durch den scheibenlosen Bus und sorgte dafür, dass die Sonnenbrille fast undurchsichtig wurde.
Doch plötzlich tauchten Palmen auf, kleine Häuschen und Mangroven (schon mal eine Deutsch sprechende Holländerin gehört, die „Mangroven“ sagt? Bonaire: Sorobon BeachHört sich nett an ;-) ). Wir hatten uns dem Sorobon Beach und dem zugehörigen Resort genähert. Beim „Fishermen's Place“, einer kleinen Bucht, die besonders beliebt bei Fischern ist, wendete der Bus und parkte kurze Zeit später bei einem Strandzugang. Die kurzen Blicke zwischen den Häuschen zum türkisfarbenen Meer waren schon sehr viel vielversprechend. Doch es wurde noch besser. Zwischen Palmen liefen wir zu einer kleinen Strandbar. Wow, was ein Blick! Traumhaft! Dieser Teil von Bonaire gefiel mir richtig gut. Zur Begrüßung wurde uns erst mal an der Bar ein leckerer Rum-Punsch serviert (eine Mahlzeit war bei diesem Ausflug nicht inklusive). Neugierige kleine bunte Vögel, ähnlich Meisen, flatterten zutraulich um uns herum. Wer sich Zucker in die Hand streute, hatte schnell bald auf jedem Finger einen Vogel sitzen, der genüsslich den Zucker aufpickte. Bequeme Stühle und blaue Sitzbänke luden zum Verweilen ein. Dahinter lag direkt der feinsandige Strand mit Sonnenliegen und Sonnenschirmen aus Palmenblättern. Sie warteten nur darauf, benutzt zu werden (ohne Extrakosten). Die Meeresoberfläche war über mehrere hundert Meter in Richtung offene See ruhig, obwohl eine gleichmäßige steife Brise wehte. Ein vorgelagertes Riff schützte die Bucht gegen hohe Wellen. Die Wassertiefe war bis zum Riff größtenteils gering (bis zur Brust) und demnach auch für Nichtschwimmer geeignet. Oder auch für Windsurfer. Zudem konnte man, einmal in die Fluten eingetaucht, kaum noch unterscheiden, was sich wärmer anfühlte, das Meer oder die Luft. Schätzungsweise betrug bei beiden die Temperatur so um die 29 Grad. An diesem „fürchterlichen“ Fleckchen Erde ;-) sollten wir nun knapp drei Stunden Zeit haben. Da fielen mir doch glatt die Schilder wieder ein, die ich an der Beachbar entdeckt hatte: „heaven can wait, this is paradise" und "BEACH Live, Laugh, Relax".
Hier konnte man wirklich Ruhe und Wärme genießen, abschalten, entspannen und den Alltag vergessen...
Aber was soll ich weiter schwärmen, schaut Euch einfach die mitgebrachten Bilder in unserer Bonaire-Bildergalerie und unseren Film "Bonaire, Ausflug Sorobon Beach / Südküste" an.
Leider ging die Zeit am Sorobon Beach viel zu schnell vorbei, und so trotteten wir wieder in Richtung Bus. Inzwischen waren aber auch vom Meer her dicke schwarze Wolken aufgezogen, die auf einen kräftigen karibischen Schauer hindeuteten. Zusammen mit dem Wind hätte das schon mal in dem Bus ohne Seitenscheiben eine waagerechte (warme) Dusche geben können. Aber außer drei, vier Tropfen kam nichts vom Himmel. Die Rückfahrt führte uns dann durch das einsame Hinterland mit niedrigem Gestrüpp, vorbei an einer Eselfarm und teilweise angefangenen aber nicht fertiggestellten Häusern. Da laut Reiseführerin Bonaire sehr arm sein sollte, wurde halt immer nur so lange gebaut, wie Geld da war. Dazu kam noch, dass manche Lebensmittel hier nicht gerade billig waren. So konnte eine Tomate schon mal fünf Dollar kosten.
Wieder am Hafen, meldete sich mittlerweile auch der Magen, denn es hatte immerhin schon vier Stunden nichts richtiges zu essen gegeben. Aber auf einen Kreuzfahrtschiff verhungerte man nicht. Dort gab es eigentlich fast durchgehend irgendwo immer etwas zu essen. Also erst mal ab in die Pizzeria, auf der Kabine fertiggemacht und auf das Abendessen vorbereitet :-).
Für 18:00 Uhr war das Ablegen der AIDAluna geplant, aber es gab eine kleine Verzögerung: der Kapitän musste noch auf ein im Landeanflug befindliches Flugzeug warten. Auslaufroute des Kreuzfahrschiffes und die Einflugschneise des Flughafens von Bonaire kreuzten sich nämlich und so musste die Luna wegen der nicht unerheblichen Höhe auf die Landung des Flugzeugs warten.



Tag 6, 28.11.2013 Seetag
Essen, Trinken, Sonnen, Faulenzen, Rumschlendern (obwohl in der Karibik naheliegend, hat dies nichts mit dem wortverwandten Getränk zu tun), Shows anschauen; das sind die Beschäftigungen auf einem Kreuzfahrtschiff an einem Seetag. Wir gingen diesmal noch zusätzlich zum Counter für Ausflüge, um uns mit der Krankschreibung vom Schiffsarzt, den gestern ausgefallenen Ausflug meiner Frau wieder gutschreiben zu lassen. Klappte alles problemlos.

 

 


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