20.11.2010
Heute geht’s los, in die Karibik, zu unserer Hochzeitsreise,
juhu.
Abflug in Düsseldorf ist um 10.30 Uhr. Wir stellen fest,
dass das Prozedere mit Zoll, Taschen durchleuchten, Kontrollen
etc. länger dauern als bei inner-europäischen Flügen.
Im Flugzeug selbst bemerke zu meinem Bedauern, dass das Kabel
meiner MP3-Ohrstöpsel zu kurz ist, um darüber das Bordradio
zu hören. Somit kaufe ich für 3,- € einen Kopfhörer
bei der Air Berlin. Neben der Musik werden für den 9-stündigen
Hinflug drei Spielfilme zur Unterhaltung angeboten. Eigener Lesestoff
ist aber noch immer das Beste für mich. Der Sitzabstand zum
Vordermann ist, wieder Erwarten, genauso gering wie bei Kurzstrecken,
kaum zu glauben, aber wahr. So kommt es immer wieder vor, dass
der ein oder andere Passagier für einige Minuten aufsteht
um den Blutkreislauf in Schwung zu bringen und einer Thrombosegefahr
vorzubeugen. Ganz nebenbei bekommt man dabei einen Überblick
über die anderen Mitreisenden, grins. Es gab zwei Mahlzeiten
an Bord, Getränke
auch mal zwischendurch. Manche, erfahrenere, Fluggäste hatten
sich, da sich manchmal doch der kleine Hunger zwischendurch meldete,
von zu Hause kleine Snacks/Süßigkeiten mitgebracht.
Im letzten Drittel der Flugzeit kam das Personal und verteilte
an jeden Passagier zwei identische, blaue Formulare. Die Dominikanische
Republik, in der unser Zielflughafen liegt, fordert dies und behält
später, bei der Ausreise, eins dieser Formulare ein.
Endlich, nach über 9 Stunden Flugzeit öffnen
sich die Bordtüren, ein Schwall feuchtwarmer Luft empfängt
uns. Draußen, auf dem Flughafengelände von
„La Romana“ säumen Palmen den Flugfeldrand.
Wir AIDA-gäste brauchen nicht ins Flughafengebäude,
sondern werden mittels vieler Angestellter zum Parkplatz gelotst.
Dort warten etliche Kleinbusse, welche uns direkt zum Hafen bringen.
(Um unser Gepäck brauchen wir uns übrigens nicht zu
kümmern, das wird später vor unsere Kabine gestellt.)
Wir haben Glück und kommen, nach ca. 10 Minuten Fahrt als
eine der ersten am
Hafen an. Der Blick ist fantastisch, Meer, Palmen, etwas Wiese,
Menschen anderer Hautfarbe... Unter einem schattigen Dach erfrischen
wir uns an kostenlos bereitgestelltem Eistee. Herrlich, das Urlaubsgefühl
ist schon da. Während Dirk noch eine Zigarette raucht, stelle
ich mich in eine der Schlangen, an dessen Ende wir uns registrieren
lassen und unsere Bordkarten in Empfang nehmen. Die Bordcard
ist ab nun ein ganz wichtiges „Dokument“. Unter „Infos“
erfahrt ihr mehr darüber. Bald wird es auch Zeit die Uhren
umzustellen, aber erst mal genießen wir, nach einem kleinen
Gang einen Weg hinunter zum Kai, den Wahnsinnsanblick
des Schiffes. Wir stehen, noch an Land, auf Höhe
von Deck 3 und müssen den Kopf weit in den Nacken legen um
die beeindruckenden Ausmaße der AIDA-Luna
in voller Größe sehen zu können. Die vielen, gelben
Rettungsboote an der Außenwand leuchten, der verglaste,
bläuliche Mittelteil weiter oben am Schiff, von hinten von
der Sonne beleuchtet, schmeichelt dem Auge. Ungeduldig wollen
wir nun das erste Mal an Bord eine Kreuzfahrtschiffes gehen. Zunächst
einmal müssen sich alle, an bereitgestellten Behältern,
die Hände desinfizieren. Das, so stellen wir später
fest, wird immer so sein, vor dem Betreten des Schiffes. Anschließend
zeigen wir unsere „druckfrische“ Bordcard vor, welche
durch ein Lesegerät gezogen wird. Der Angestellte kann dabei
nicht nur unseren Namen und die Kabinennummer sehen, sondern auch
unser Konterfei. Direkt im Anschluss wird, wie im Flughafen, unser
Handgepäck durchleuchtet, wir selbst müssen eine Sicherheitsschleuse
passieren. Auch dieses Prozedere wiederholt sich bei jedem Betreten
des Schiffes.
Endlich, um 16 Uhr Ortszeit betreten wir unsere „Premium“-Kabine,
ein „Wow“ lässt nicht lange auf sich warten,
so hell, geräumig und farbenfroh ist die Einrichtung. Das
Beste ist der Blick nach draußen, auf unseren Balkon mit
Glasbrüstung. Sogar vom Bett aus können wir den Ausblick
genießen, in diesem Fall auf den Hafen von La Romana. Wir
gucken zu, wie nach und nach die Koffer, sowie Verpflegung an
Bord gebracht werden. Da unsere eigenen Koffer noch nicht den
Weg zu uns gefunden haben, machen wir uns nur kurz frisch. Leider
haben wir keine Wechselwäsche im Handgepäck, so dass
wir erst mal noch in unserer verknitterten Kleidung aushalten
müssen. Auf dem Kabinenmonitor ersehen wir dass zeitnah
eine Führung über das Schiff stattfindet und
entschließen uns daran teilzunehmen. Doch
schon nach wenigen Minuten werden wir das Gefühl nicht los,
dass es sich hier eher um eine „Verkaufsveranstaltung“
handelt. Somit verlassen wir diese Gruppe und gehen selbst auf
Erkundungsgang. Bei 25 Grad Celsius und beginnender Dämmerung
schlendern wir über das Sonnendeck, zwei kleine Pools, viele
Liegen, einen FFK-Bereich sowie eine Poolbar können wir ausmachen.
Später entdecken wir am Heck des Schiffes einen Ballsportplatz,
eine Laufstrecke, die Raucherlounge und, auf mehreren Decks übereinander,
Terrassen die zu den verschiedenen Restaurants gehören. Unsere
Wahl, um unser Ankommen zu begießen, fällt auf die
Raucherlounge, denn dort gibt es auch eine Bar, an der man vielerlei
Getränke, warme wie kalte, bestellen kann. Es ist so herrlich,
das Urlaubsfeeling hat uns längst überfallen, als wir
jetzt in einer leichten Brise sitzen und mit Sekt und einem kühlen
Bier auf unsere persönliche Jungfernfahrt anstoßen.
Auf der Steuerbordseite des Schiffes säumen Palmen eine nett
beleuchtete Hotelanlage. Dahinter erhebt sich die, am Hang gelegene
und in warmes Licht getauchte, Altstadt, ein Anblick, der für
uns zu einem ganz besonderen Erlebnis wurde. Später, zurück
in unserer Kabine, ist zumindest mein Koffer schon da, super,
so kann ich mich zum Essen umziehen. Der Überblick, welches
der vielen Lokale inklusive ist, fällt erst mal schwer, wir
entscheiden uns schließlich für das „Weite Welt“-Restaurant.
Der Raum war in verschiedene Bereiche unterteilt, so dass wir
die vielen Menschen gar nicht so wahrnehmen. Zu Essen gab er reichlich,
wirklich reichlich, wie im Schlaraffenland, z.B.
Salate, viele Käsesorten, Schinken, Suppe, Brot mit Butter,
Hauptgerichte mit und ohne Fleisch, Fisch, glutenfreies Essen,
Desserts, Kuchen, Obst, Milchshakes, Knabbersachen... Das gut
gelaunte Personal sorgte in Windeseile für frischeingedeckte
Tische und den Nachschub an Tellern etc. Auf den Tischen standen
je eine Karaffe Weiß- sowie Rotwein und Wasser. Bier, Cola
etc konnte man selber „zapfen“. Im Laufe der Reise
haben wir gelernt, dass es ratsam ist, sich erst ein Getränk
zu besorgen und damit sozusagen die Plätze am Tisch zu reservieren,
so hat man anschließend Zeit hatte, in Ruhe den Gang an
die vielen, sehr nett angerichteten, Speisen anzutreten. Hungrig
geht hier keiner raus, als nachteilig empfand ich es jedoch, dass
wir täglich aufs neue einen Sitzplatz
suchen mussten, und eben auch täglich wechselnde Tischnachbarn
hatten. Hatte man mal echt nette Gesprächspartner am Tisch,
war davon auszugehen, dass man sie nie wiedersah. Denn die vielen
Leute, die unterschiedlichen Essenszeiten und auch die Auswahl
an Restaurants machten es einem unmöglich, „zufällig“
jemand zu treffen.
Nachdem wir uns etwas verlaufen hatten, was nicht verwunderlich
ist, bei 13 Decks und mehreren Treppenhäusern, waren wir
zurück in unserer Kabine. Nun war auch Dirks Koffer da, er
duschte schnell in dem kleinen, aber sehr bunten Badezimmer. Anschließend
hielt es uns nicht in der Kabine, denn wir waren in freudiger
Erwartung ob der Eröffnungsparty auf dem
Sonnendeck. Die vielen Liegen waren weggeräumt, um Platz
für die vielen Gäste zu schaffen. Eine motivierte Tanzgruppe
zeigte zur schnellen Musik und in bunten, aufeinander abgestimmten
Kostümen, mehrere Aufführungen. Ein Moderator führte
durch den Abend, aus verschiedensten Bereichen des Schiffes wird
fröhlich Personal vorgestellt, welches uns den Clubtanz vorführt.
Dazu trinken wir Sekt in allen möglichen Mix-Varianten. Als
dann das Schiff ausläuft, hören wir "Orinoco Flow"
von Enya, ich bekomme Gänsehaut aufgrund dieser tollen, fast
majestätischen Stimmung.
Nach dem offiziellen Teil ist die Tanzfläche eröffnet,
die Soundanlage ist gigantisch, die Beleuchtung ebenfalls, selbst
die beiden Pools werden in wechselnden Farben angestrahlt. Trotz
Müdigkeit sind wir bester Laune. Apropo Laune, bis jetzt
haben wir nur gutgelaunte Menschen hier an Bord getroffen, alle
strahlen, flirten, lachen...
|