Reisebericht Lefkas (ionisches Meer)



Hinweis: da der Reisebericht recht lang geworden ist, wurde er in Unterkapitel aufgeteilt, die direkt angesprungen werden können!
Kapitel 1: Ankunft auf Lefkas (Agios Nikitas)
Kapitel 2: Erkundung der Umgebung von Agios Nikitas
Kapitel 3: Pefkoulia-Beach, Kathisma-Beach
Kapitel 4: Lefkada, Faneromeni Monastery
Kapitel 5: Milos-Beach, Sunset + Abendessen am Kathisma-Beach
Kapitel 6: Lefkada, Gewitter am Milos-Beach
Kapitel 7: Lefkada, Agios Ioannis
Kapitel 8: Egremnoi-Beach
Kapitel 9: Nidri, Wasserfälle bei Rachi
Kapitel 10: Agios Nikitas, Baden am Kathisma Beach
Kapitel 11: Cape Kyras (Doukato), Porto Katsiki
Kapitel 12: Abschied von Lefkas


Kapitel 3: Pefkoulia-Beach, Kathisma-Beach (Westküste)



Mo., 17.09.2012

Wieder begrüßte uns beim Aufstehen herrlicher Sonnenschein und blauer Himmel. Nach einem Frühstück bei angenehmen Temperaturen auf der Terrasse, schaute ich noch mal bei Budget vorbei, da der Verleiher die Yamaha 660R mittlerweile von Lefkada in unseren Ort Agios Nikitas gebracht hatte. Eine Überprüfung und Probefahrt (sollte man immer vor dem Mieten machen!) den steilen Hang hoch zu den Villen oberhalb des "Milos-Beach" ergab, daß Motor und Bremsen ok aber leider die Kette viel zu lang (schlug sogar scheppernd auf den Rahmen) und das Rücklicht komplett ohne Funktion war. Auf einen Kettenwechsel wollte der Vermieter sich vorerst nicht einlassen, aber das Rücklicht wäre in ca. einer Stunde in Ordnung. So lange wollten wir aber nicht warten und die Zeit ungenutzt verstreichen lassen, und so machten uns mit ein paar Badesachen und Getränken auf, zum Nachbarstrand "Pefkoulia-Beach" zu laufen. Er schien eigentlich recht nah, Pefkoulia-Beach, Lefkasaber trotzdem zog sich der Weg ziemlich. Am Anfang ging es von unserem Agios Nikitas Hausstrand aus über eine kleine "Möchtegern-Strandpromenade" und später die Küstenstraße entlang. Die Autos hielten wir dabei immer im Blick, da sie teilweise sehr zügig unterwegs waren.
Nach ca. 40 Minuten Fußmarsch bei mittlerweile 28 Grad erreichten wir schließlich den Strand vom Pefkoulia-Beach. Vorbei an einem Sonnenschirm-/Liegenverleich und einer Strandbar mit Pool suchten wir uns am nördlichen Ende ein ruhiges Plätzchen, wo wir unsere Decke ausbreiteten. Der Sand war größtenteils fein, aber vereinzelt von dicken Kieseln durchsetzt. Hatte auch Vorteile, denn so konnten wir gut unsere Decke gegen Wegfliegen sichern. Da wir ja dieses Jahr endlich mal wieder einen Badeurlaub machen wollten, sollte es auch sofort ins Meer gehen, zumal es eine tolle türkisene Farbe hatte. Dies gestaltete sich aber gar nicht so einfach, da die Wellen der Brandung heute bis zu ca. einen Meter hoch waren und im Brandungsbereich dicke Kiesel die Fußsohlen traktierten und wenig Halt boten (Empfehlung für empfindliche Füße: Strandschuhe). Nach zwei Schritten wurde es dann schnell tiefer, so daß wir endlich in dem herrlichen warmen Meer schwimmen konnten. Einen Eindruck vom Strand könnt Ihr auch in unserer Filmgalerie bekommen.
Mittlerweile waren einige dunkle Wolken aufgezogen, die aber nicht ihre Schleusen öffneten und der Sonne immer wieder freie Bahn gaben. Nach ca. vier Stunden und aufgebrauchtem Wasservorrat machten wir uns auf, in der Strandbar noch bei einem Snack, einer Cola und Eistee die Aussicht über die Bucht zu genießen. Jetzt schlug die Nachsaison zu: keine Snacks, kein Eistee und nur Cola light. Scheinbar wurde zu dieser Jahreszeit nichts Neues bestellt, sondern stattdessen wurden die Vorräte aufgebraucht. Na dann nicht. Wir latschten also stattdessen die Dreiviertelstunde zurück zum Hotel. Welch ein Glück, daß wir bald einen fahrbaren Untersatz haben sollten.
Die Poolbar unseres Hotels hatte jedenfalls noch das komplette Getränkeangebot und so verweilten wir dort. Meine Frau sprang auch gleich in das mir, im Vergleich zum Meer, viel zu kalte Wasser und ich holte unser Bike bei Budget ab. Durch die Mietdauer von 11 Tagen verringerte sich die Miete von 25€ auf 20€ pro Tag. Mein erster Trip mußte gleich zur Tankstelle führen, da schon die Reservelampe leuchtete. Weit mußte ich aber nicht fahren, da sie in Richtung Kathisma schon nach ca. einem Kathisma-Beach, LefkasKilometer kam. Dies war dann aber auch an der Westküste die einzige Möglichkeit, seinen Tank aufzufüllen. Weitere Tankstellen fand man erst an der Nordküste in Lefkada oder an der Südküste in Vasiliki. Der Spritpreis veranlaßte mich nicht gerade zum jubeln, denn 1,86€ waren pro Liter zu berappen. Wie gut, daß man bei einem Motorrad nicht so viel Tankinhalt benötigte.
Die neu gewonnene Mobilität nutzte ich sogleich aus und fuhr weiter in Richtung Süden bis zum Kathisma-Beach. Auf der Abfahrt zum Strand konnte ich mich gleich schon mal an die Serpentinenstraßen gewöhnen, denn in Zukunft sollten mich noch etliche davon erwarten. Das Praktische am Kathisma-Beach war, daß man mit dem Fahrzeug bis direkt hinunter an den Strand fahren konnte (also nicht so, wie beim Milos-Beach, der nur über einen steilen Trampelpfad zu erreichen war). Zahlreiche Parkmöglichkeiten säumten den hinteren Teil des Strandes und einige große Strandbars mit eigenem Pool luden zum Verweilen ein. Leider zeigte sich auch jetzt wieder die Nachsaison, da einige der Bars bereits ihren Taverne in Agios Nikitas, LefkasBetrieb eingestellt hatten. Aber ich konnte mit gut vorstellen, daß hier im Sommer ganz schön was los sein würde. Die Beschaffenheit des Strandes ähnelte der des "Pefkoulia-Beach": feiner Sand mit vereinzelten Kieseln, vermehrt größere Kiesel im Brandungsbereich.
Die Schatten wurden mittlerweile immer länger und die Sonne näherte sich mehr und mehr dem Horizont. Deshalb machte ich mich auf den Rückweg nach Agios Nikitas, was stellenweise recht kühl auf dem Bike wurde, da ich nur mit T-Shirt und kurzer Hose bekleidet war. Nach einer Dusche gingen wir dann in unserem Ort zum Essen. Gestern waren wir im "Poseidon", heute wollten wir die Taverne "Nikitas" in Strandnähe ausprobieren. Das Essen schmeckte gut; es gab Spaghetti Bolognese, gegrilltes Schweinekottlet mit Pommes Frites, ein Mythos, eine große Flasche Wasser und eine 0,5L Karaffe Rotwein für zusammen 24€. Nur die Bedienung war lange nicht so freundlich, wie gestern im "Poseidon". Es ging zwar alles zügig, aber das Verhalten erinnerte doch ein wenig an "Dienst nach Vorschrift". Insgesamt gesehen waren alle Tavernen etwas weniger besucht, da viele der Griechen vom Festland nach dem Wochenende bereits wieder abgereist waren.
Ich beschloß den Tag noch auf unserem Hotelbalkon mit einem kühlen Blonden aus dem Supermarkt, während meine Frau schon müde von der Sonne und dem Fußmarsch zum Pefkoulia-Beach ins Bett gefallen war.



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