Mo., 17.09.2012
Wieder begrüßte uns beim Aufstehen herrlicher
Sonnenschein und blauer Himmel. Nach einem Frühstück bei
angenehmen Temperaturen auf der Terrasse, schaute ich noch mal bei
Budget vorbei, da der Verleiher die Yamaha 660R mittlerweile von Lefkada
in unseren Ort Agios Nikitas gebracht hatte. Eine Überprüfung
und Probefahrt (sollte man immer vor dem Mieten machen!) den steilen
Hang hoch zu den Villen oberhalb des "Milos-Beach" ergab,
daß Motor und Bremsen ok aber leider die Kette viel zu lang
(schlug sogar scheppernd auf den Rahmen) und das Rücklicht komplett
ohne Funktion war. Auf einen Kettenwechsel wollte der Vermieter sich
vorerst nicht einlassen, aber das Rücklicht wäre in ca.
einer Stunde in Ordnung. So lange wollten wir aber nicht warten und
die Zeit ungenutzt verstreichen lassen, und so machten uns mit ein
paar Badesachen und Getränken auf, zum Nachbarstrand "Pefkoulia-Beach"
zu laufen. Er schien eigentlich recht nah, aber
trotzdem zog sich der Weg ziemlich. Am Anfang ging es von unserem
Agios Nikitas Hausstrand aus über eine kleine "Möchtegern-Strandpromenade"
und später die Küstenstraße entlang. Die Autos hielten
wir dabei immer im Blick, da sie teilweise sehr zügig unterwegs
waren.
Nach ca. 40 Minuten Fußmarsch bei mittlerweile 28 Grad erreichten
wir schließlich den Strand vom Pefkoulia-Beach.
Vorbei an einem Sonnenschirm-/Liegenverleich und einer Strandbar
mit Pool suchten wir uns am nördlichen Ende ein ruhiges
Plätzchen, wo wir unsere Decke ausbreiteten. Der Sand war größtenteils
fein, aber vereinzelt von dicken Kieseln durchsetzt. Hatte auch Vorteile,
denn so konnten wir gut unsere Decke gegen Wegfliegen sichern. Da
wir ja dieses Jahr endlich mal wieder einen Badeurlaub machen wollten,
sollte es auch sofort ins Meer gehen, zumal es eine tolle türkisene
Farbe hatte. Dies gestaltete sich aber gar nicht so einfach, da die
Wellen der Brandung heute bis zu ca. einen Meter hoch waren und im
Brandungsbereich dicke Kiesel die Fußsohlen traktierten und
wenig Halt boten (Empfehlung für empfindliche Füße:
Strandschuhe). Nach zwei Schritten wurde es dann schnell tiefer, so
daß wir endlich in dem herrlichen warmen Meer schwimmen konnten.
Einen Eindruck vom Strand könnt Ihr auch in unserer Filmgalerie
bekommen.
Mittlerweile waren einige dunkle Wolken aufgezogen, die aber nicht
ihre Schleusen öffneten und der Sonne immer wieder freie Bahn
gaben. Nach ca. vier Stunden und aufgebrauchtem Wasservorrat machten
wir uns auf, in der Strandbar noch bei einem Snack, einer Cola und
Eistee die Aussicht über die Bucht zu genießen. Jetzt schlug
die Nachsaison zu: keine Snacks, kein Eistee und nur Cola light. Scheinbar
wurde zu dieser Jahreszeit nichts Neues bestellt, sondern stattdessen
wurden die Vorräte aufgebraucht. Na dann nicht. Wir latschten
also stattdessen die Dreiviertelstunde zurück zum Hotel. Welch
ein Glück, daß wir bald einen fahrbaren Untersatz haben
sollten.
Die Poolbar unseres Hotels hatte jedenfalls noch das komplette Getränkeangebot
und so verweilten wir dort. Meine Frau sprang auch gleich in das mir,
im Vergleich zum Meer, viel zu kalte Wasser und ich holte unser Bike
bei Budget ab. Durch die Mietdauer von 11 Tagen verringerte sich die
Miete von 25€ auf 20€ pro Tag. Mein erster Trip mußte
gleich zur Tankstelle führen, da schon die Reservelampe leuchtete.
Weit mußte ich aber nicht fahren, da sie in Richtung Kathisma
schon nach ca. einem Kilometer
kam. Dies war dann aber auch an der Westküste die einzige
Möglichkeit, seinen Tank aufzufüllen. Weitere Tankstellen
fand man erst an der Nordküste in Lefkada oder an der Südküste
in Vasiliki. Der Spritpreis veranlaßte mich nicht gerade zum
jubeln, denn 1,86€ waren pro Liter zu berappen. Wie gut, daß
man bei einem Motorrad nicht so viel Tankinhalt benötigte.
Die neu gewonnene Mobilität nutzte ich sogleich aus und fuhr
weiter in Richtung Süden bis zum Kathisma-Beach.
Auf der Abfahrt zum Strand konnte ich mich gleich schon mal an die
Serpentinenstraßen gewöhnen, denn in Zukunft
sollten mich noch etliche davon erwarten. Das Praktische am Kathisma-Beach
war, daß man mit dem Fahrzeug bis direkt hinunter an den Strand
fahren konnte (also nicht so, wie beim Milos-Beach, der nur über
einen steilen Trampelpfad zu erreichen war). Zahlreiche Parkmöglichkeiten
säumten den hinteren Teil des Strandes und einige große
Strandbars mit eigenem Pool luden zum Verweilen ein. Leider zeigte
sich auch jetzt wieder die Nachsaison, da einige der Bars bereits
ihren Betrieb
eingestellt hatten. Aber ich konnte mit gut vorstellen, daß
hier im Sommer ganz schön was los sein würde. Die Beschaffenheit
des Strandes ähnelte der des "Pefkoulia-Beach": feiner
Sand mit vereinzelten Kieseln, vermehrt größere Kiesel
im Brandungsbereich.
Die Schatten wurden mittlerweile immer länger und die Sonne näherte
sich mehr und mehr dem Horizont. Deshalb machte ich mich auf den Rückweg
nach Agios Nikitas, was stellenweise recht kühl auf dem Bike
wurde, da ich nur mit T-Shirt und kurzer Hose bekleidet war. Nach
einer Dusche gingen wir dann in unserem Ort zum Essen. Gestern waren
wir im "Poseidon", heute wollten wir die Taverne
"Nikitas" in Strandnähe ausprobieren. Das
Essen schmeckte gut; es gab Spaghetti Bolognese, gegrilltes Schweinekottlet
mit Pommes Frites, ein Mythos, eine große Flasche Wasser und
eine 0,5L Karaffe Rotwein für zusammen 24€. Nur die Bedienung
war lange nicht so freundlich, wie gestern im "Poseidon".
Es ging zwar alles zügig, aber das Verhalten erinnerte doch ein
wenig an "Dienst nach Vorschrift". Insgesamt gesehen waren
alle Tavernen etwas weniger besucht, da viele der Griechen vom Festland
nach dem Wochenende bereits wieder abgereist waren.
Ich beschloß den Tag noch auf unserem Hotelbalkon mit einem
kühlen Blonden aus dem Supermarkt, während meine Frau schon
müde von der Sonne und dem Fußmarsch zum Pefkoulia-Beach
ins Bett gefallen war. |